Meta wird Ende Mai 2025 damit beginnen, seinen KI-Dienst anhand von Fotos und Posts von Facebook- und Instagram-Nutzern im EWR zu trainieren. Hier finden Sie einige Informationen darüber, was das bedeutet, was Sie tun können und wie der aktuelle Stand ist.
Meta wird nun das KI-Training anhand personenbezogener Daten von Benutzern im EWR neu starten. Ziel der Schulung ist die Entwicklung und Verbesserung der generativen KI-Dienste von Meta. Meta wird zum Training die Inhalte der Benutzer sowie Interaktionen mit den KI-Diensten von Meta verwenden.
Das Unternehmen gab die Neuigkeiten am Montag, den 14. April bekannt (about.fb.com).
Enthält sowohl historische als auch zukünftige Informationen
Was die Benutzerinhalte betrifft, ist dieses Mal klar, dass das Training nur Fotos, Kommentare und Beiträge umfasst, die öffentlich veröffentlicht werden, also Inhalte, die jeder Benutzer auf oder außerhalb von Facebook und Instagram sehen kann. Darüber hinaus verwendet Meta zum Trainieren des KI-Modells nur Fotos und Beiträge, die von Benutzern über 18 Jahren veröffentlicht wurden. Die Schulung umfasst sowohl historische als auch zukünftige Informationen, die öffentlich geteilt werden.
Bei Interaktionen mit den KI-Diensten von Meta könnte es sich dabei beispielsweise um in einen KI-Chatbot eingegebene Informationen oder in die Dienste von Meta integrierte Tools zur Bildgenerierung handeln. Meta verwendet diese Informationen unabhängig vom Alter des Benutzers.
Viele haben Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit dieser Behandlung geäußert. Meta stützt die Schulung nicht auf Einwilligung, sondern auf berechtigtes Interesse. Meta ist der Ansicht, dass ihr Interesse am Trainieren des KI-Modells die Interessen und Rechte der Benutzer überwiegt.
Lesen Sie mehr über berechtigte Interessen und Interessenabwägung.
Wie Sie Einspruch erheben, wenn Sie nicht möchten, dass Meta Ihre Fotos und Beiträge zum Trainieren der KI verwendet, erklären wir weiter unten im Artikel.
Weitere ungeklärte Fragen
Gemeinsam mit anderen europäischen Datenschutzbehörden haben wir Meta eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit dem Training des KI-Modells gestellt. Unter anderem haben wir um Klärung gebeten, ob Meta berücksichtigt hat, ob das KI-Training mit dem ursprünglichen Zweck vereinbar ist, für den die Beiträge und Bilder der Benutzer gesammelt wurden. Wir haben auch gefragt, ob das KI-Modell anhand von Bildern von Kindern trainiert wird, wenn die Bilder von Benutzern über 18 Jahren gepostet werden. Dies sind nur einige der Fragen, die wir Meta gestellt haben. Auf Antworten auf diese Fragen warten wir noch immer.
Was genau ist der KI-Dienst von Meta?
Der KI-Dienst von Meta ist eine Art Chatbot. Wie ChatGPT und Google Bard ist es ein Beispiel für sogenannte generative künstliche Intelligenz.
Generative Künstliche Intelligenz kann beispielsweise Texte und Bilder auf Basis von Benutzeranfragen erstellen. Die Dienste sind nicht in der Lage, selbst zu denken und wissen nicht, was richtig oder falsch ist. Stattdessen versuchen die Dienste mithilfe von Wahrscheinlichkeitsberechnungen eine Antwort zu erzeugen, die einem zuvor gesehenen Inhalt ähnelt.
Um diese Art von Diensten zu entwickeln, sind große Datenmengen erforderlich, um die KI-Modelle zu trainieren. Die Dienste sammeln häufig Daten von öffentlichen Websites, von Forschungsdatenbanken bis hin zu Online-Foren. Dies wird oft als Datenscraping bezeichnet.
Der KI-Dienst von Meta ist umstritten, da er neben offenen Daten aus dem Internet auch Beiträge und Bilder der Nutzer für das Training verwenden wird. Viele Menschen reagieren auf diese Verwendung ihrer Inhalte, da Beiträge und Fotos in sozialen Medien häufig privater Natur sind.
Was können Sie tun?
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Beiträge und Bilder zur Entwicklung der KI von Meta verwendet werden, können Sie Einspruch erheben.
Wenn Sie sowohl ein Facebook- als auch ein Instagram-Konto oder mehrere Konten haben, gilt der Protest für alle Konten, wenn sie demselben „Konto-Center“ hinzugefügt werden. Wenn Sie nicht wissen, ob dies auf Sie zutrifft, sollten Sie das Formular sowohl für Facebook als auch für Instagram ausfüllen.
Sie müssen Ihren Protest nicht begründen. Meta hat erklärt, dass sie alle Proteste akzeptieren.
Bitte beachten Sie, dass sich der Protest auf Inhalte bezieht, die Sie selbst eingestellt haben. Dies gilt nicht, wenn jemand anderes öffentlich einen Beitrag oder Fotos mit Ihnen postet. Meta hat erklärt, dass im Jahr 2024 eingereichte Proteste weiterhin gültig sind.
Der Weg nach vorn
Wir haben bereits Beschwerden über die Vorgehensweise von Meta erhalten und diese werden nun bearbeitet. Darüber hinaus erwarten wir, wie erwähnt, von Meta Antworten auf eine Reihe von Fragen zur Praxis. Wir verfolgen die Angelegenheit weiterhin aufmerksam in Zusammenarbeit mit allen Datenschutzbehörden im EWR.